[Rezension #91] Graphic Novel - Die Stadt der Träumenden Bücher, Teil 1: Buchhaim von Walter Moers und Florian Biege


Der Bestseller jetzt als prächtiger Comic

Buchhaim ist die „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Walter Moers` fantastische Abenteuergeschichte um den jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der das Geheimnis eines makellosen Manuskriptes ergründet, hat weltweit die Leser begeistert. Nun gibt es diese Geschichte aus dem Abenteuerreich der Literatur als prächtige Graphic Novel. In jahrelanger Arbeit hat Walter Moers seinen Romantext auf die Bedürfnisse einer Graphic Novel umgearbeitet und in Form eines Szenarios Hunderte von Bildern skizziert, die Florian Biege in enger Zusammenarbeit mit dem Autor kongenial in einen brillanten Comic von plastischer Farbigkeit verwandelt hat. Herausgekommen sind zwei staunenswerte Bände, eine filmische Neuerzählung des Romans, angereichert mit einem Glossar und einer Panorama-Klapptafel (Band 1) und einem „Making of“ (Band 2).

Band 1, „Buchhaim“, erzählt, wie Hildegunst in die Stadt der Träumenden Bücher kommt, wie es ihn dort in die Katakomben verschlägt, wo Bücherjäger sein Leben bedrohen und er auf das geheimnisvolle Volk der Buchlinge trifft.



Zuerst fällt einem die hochwertige Aufmachung des Comics auf. Der Comic ist relativ schwer dadurch, dass er gebunden ist. Schon alleine der Aspekt gefällt mir unglaublich gut. So liegt es beim Lesen viel besser in der Hand. Auch das Cover ist ein absoluter Hingucker, denn die Farben sind sehr herausstechend aber in keinstem Sinne grell oder zu überladen, was ich total schön finde. Außerdem gibt es auf dem Cover schon einiges zu entdecken. Nicht nur unser Protagonist Hildegunst von Mythenmetz schaut und hier direkt entgegen, sondern auch viele Kleinigkeiten mit Liebe zum Detail.

Diese Liebe zum Detail zieht sich durch die ganzen Illustrationen des Comics. Ich konnte mich an den tollen Bildern kaum satt sehen und es gab wirklich auf jeder Seite einiges zu entdecken. Zum Beispiel gab es hier auch Anspielungen auf andere Bücher des Autors, aber die müsst ihr selbst finden. Ich liebe die gesamte Farbgebung, da diese genau aufeinander abgestimmt sind. Die Farben sind nicht zu stark, aber auch nicht zu düster. Die Illustrationen sind perfekt an die jeweilige Handlung angepasst. Besonders toll finde ich die Farben in Buchhaim, oberhalb der Katakomben. Es gibt wirklich so viel zu bestaunen, dass ich gefühlte Ewigkeiten über den Bildern gesessen habe und meinen Blick gar nicht abwenden konnte. Florian Biege hat die Geschichte von Walter Moers, die natürlich stark gekürzt wurde in dem Comic, allerdings perfekt ergänzt und man hat als Leser nicht das Gefühl, dass etwas fehlen würde. Die Illustrationen sprechen hier auch einfach für sich! Am besten hat mir allerdings die letzte Seite der Geschichte gefallen, denn die konnte man 4x aufklappen, sodass ein riesiges, wunderschönes Bild von der Höhle der Buchlinge erschien. 


Nun kommen wir allerdings auch noch zur Handlung: Ich habe das Buch 'Die Stadt der Träumenden Bücher' bisher noch nicht gelesen, aber ich denke, dass ich das nach den Comics auf jeden Fall nachholen werde. Mir hat es direkt Spaß gemacht mich mit dem Lindwurmer Hildegunst von Mythenmetz auf die Reise nach Buchhaim zu machen und das Rätsel des Manuskriptes gemeinsam mit ihm zu lösen. Welcher Bücherwurm kann ein Buch nicht mögen, welches von Büchern handelt? Ich war auf jeden Fall total begeistert von Buchhaim und seinen Einwohnern. Walter Moers hat hier eine unglaublich tolle Stadt mit facettenreichen Bewohnern geschaffen, die man am liebsten alle persönlich kennen lernen würde, da jeder Einzelne von ihnen etwas ganz besonderes ist. Außerdem ist die Handlung witzig und spannend zugleich und ich war noch begeisterter, als Hildegunst unfreiwillig den Weg in die Katakomben gefunden hat und dort dann auf einige Hindernisse stößt.
Am liebsten würde ich selbst gern in Buchhaim leben, mein eigenes Antiquariat führen und zur täglichen Holzzeit mich von den Meisterlesern mit einem Muskatkaffee berieseln lassen.

Am Ende des Graphic Novels befindet sich ein 20-seitiges Glossar, in dem viele der Begriffe von Zamonien nochmal beschrieben werden. Natürlich auch das wieder mit einer wundervollen Aufmachung.


Ein unglaublich toller Comic mit ganz, ganz viel Liebe zum Detail. Auch die Handlung hat einiges herzugeben und ich werde das Buch zum Comic wohl auch ganz schnell bei mir einziehen lassen. Noch heute werde ich mit Teil 2 beginnen, denn ich bin gespannt, ob Hildegunst Antworten auf seine Fragen bekommt.
Eine absolute Leseempfehlung von mir!

5 / 5 Glues

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